Brandschutz für Senioren

Zuletzt aktualisiert am: 14.07.2021

Vorbeugen und Warnen – Im Alter wird der Mensch vergesslich. Man lässt eine Kerze brennen und schläft ein. Da kann schnell ein Feuer ausbrechen. Dann ist es wichtig, dass man gewarnt wird und das Gefahrengebiet verlässt.
Doch gerade für ältere Personen ist das nicht ohne weiteres möglich. Darum gilt es beim Brandschutz für Senioren ein paar Dinge zu beachten.

Brandschutz für Senioren
Brandschutz für Senioren
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Nach Angaben des Forum Brandrauchprävention e.V. gehören Senioren zur Risikogruppe Nr. 1 bei privaten Wohnungsbränden. Denn häufig

  • leben ältere Menschen allein, sind
  • langsamer bzw. ihre Mobilität ist eingeschränkt,
  • nehmen ihre Umwelt nur eingeschränkt war (hören / sehen schlechter) und/oder
  • leiden unter Krankheiten wie Alzheimer oder Demenz.

Rasches Handeln ist daher erforderlich, wenn ein Brand einmal ausgebrochen ist – Brandschutz muss deshalb der besonderen Situation von Senioren gerecht werden. Fluchtwege und Brandschutzeinrichtungen (wie Feuerlöscher) sollten immer zugänglich und auch für körperlich eingeschränkte Menschen benutzbar sein. Das ist besonders dann wichtig wenn Menschen alleine wohnen und nicht auf fremde Hilfe zählen können.

Vorsorge als bester Brandschutz

Vor allem spielt das Thema Vorsorge eine große Rolle. Am besten ist es, sich der Gefahren bewusst zu sein und mögliche Brandursachen von vornherein auszuschließen. Brände können durch Fahrlässigkeiten wie etwa

  • dem Entleeren von Aschenbechern in den Papierkorb,
  • dem Benutzen von brennbaren Utensilien als Aschenbecher,
  • das Vergessen oder achtlose Wegwerfen von Zigaretten,
  • das nicht beachten von Rauchverboten oder
  • das unbeaufsichtigte Betreiben von elektronischen Geräten, wie etwa einem Bügeleisen, entstehen.

Daneben gibt es aber auch Gefahren die auf den ersten Blick nicht leicht zu erkennen sind wie etwa

  • überlastete Leitungen, brüchige Isolierungen oder Wackelkontakte sowie
  • elektrische Anlagen in Möbeln (etwa leuchten im Schrank)

Was kann man tun – Hilfestellung für Angehörige

Im Rahmen der Aufklärungskampagne "Rauchmelder retten Leben" wurde eine Checkliste herausgegeben, die wie ein Ampelsystem funktioniert.

Angehörige und altere Menschen selbst können sich das PDF-Dokument kostenlos herunterladen und die Fragen per ankreuzen einfach beantworten. Schon durch das Ansprechen und auseinandersetzen mit den Gefahrenquellen schärft das Bewusstsein.

Die Auswertung erfolgt in einem Ampelsystem: landen sie nach ausfüllen des Fragebogens im Bereich "rot" besteht sofortiger Handlungsbedarf. Im "grünen" Bereich ist alles in Ordnung.

Nutzen sie die Möglichkeit und laden sie sich die Checkliste kostenlos herunter.

Rauchmelder für Senioren

Es gibt keine gesonderten Rauchmelder für Senioren. Aber es gibt Rauchmelder mit Eigenschaften, die besonders günstig für Senioren sind. Rauchmelder müssen rechtzeitig wahrgenommen werden. Da Brände meist nachts entstehen und der Rauch schlafende Menschen erst betäubt und dann tötet, müssen verschiedenen Wege der Warnung kombiniert werden:

Akkustischer-, optischer- und Vibrationsalarm

Für Schwerhörige Personen und/oder Personen mit Sehschwäche gibt es Rauchmelderlösungen mit zusätzlichem Vibrations-Alarm und Lichtsignalen. Details und Produktinformationen hierzu finden sie in unserem Artikel "Rauchmelder für Gehörlose".

Funkvernetzung der einzelnen Rauchmeder

Dies betrifft nicht nur Rauchmelder in der eigenen Wohnung/ dem eigenen Haus. Auch die Familie, sofern alle in einem Haus wohnen, kann mit eingebunden werden: sind die Rauchmelder der Senioren und der Kinder vernetzt, können die die Familienangehörigen den Alarm erkennen und schneller Hilfe holen als auch warnen. Weiterführende Informationen und Produkthinweise finden Sie auf der Seite "Funkrauchmelder".

Kombination mit weiteren Sicherheitseinrichtungen

Dazu gehört z.B. das automatische zuschalten des Hausnotnotrufes (wenn vorhanden), sobald ein Rauchwarnmelder Alarm gibt.

TIPP: verwenden Sie Rauchmelder mit langer Batterielaufzeit (z.B. 10 Jahres-Laufzeit durch Li-Ion-Batterien). Plötzliches piepen der Rauchmelder als Infosignal bei fast leeren Batterien führt bei älteren Menschen eher zu Verwirrung und Verunsicherung.

Durch so eine Kombination ist die Wahrscheinlichkeit des Erwachens größer und der Betroffene gewinnt mehr Zeit sich in Sicherheit zu bringen und gegebenenfalls Nachbarn zu warnen. Es ist auch hilfreich, wenn die Warnung überall im Haus wahrgenommen wird. Das ist etwas durch eine Vernetzung der Melder möglich, so dass sie an jedem Ort auf die drohende Gefahr hinweisen.

Fazit: Vorsorge und Kombination mit modernen, technischen Rauchwarnmeldern ergibt einen optimalen Brandschutz für Senioren. Die wichtigsten Punkte sind:

  1. Achten Sie darauf Rettungswege immer frei zu halten (besonders Flure & Treppen nicht "vollstellen")
  2. Nutzen Sie eine Kombination aus verschiedenen Warnsystemen. Insbesondere optische Signale und miteinander vernetzte Feuermelder können hier sinnvoll sein.
  3. Vermeiden Sie Brände bevor sie entstehen – erkennen Sie mögliche Brandherde (s.o.) und beseitigen Sie sie (gerade wenn Wohnungen bzw. Häuser schon sehr lange bewohnt werden, prüfen sie die Stromleitungen und Haushaltsgeräte).
  4. Nutzen sie die die Möglichkeiten der Brandschutzerziehung von Senioren. Fragen Sie dazu bei der örtlichen Feuerwehr nach.

Haben Sie bereits Erfahrungen sammeln können? Wir freuen uns auf Tipps und Hinweise in den Kommentaren. Vielen Dank!

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1 Antwort zu "Brandschutz für Senioren"

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  1. Juliane R. sagt
    Sehr hilfreich, insbesondere für Senioren, sind auch sogenannte Herdwächter (z.B. von Indexa). Dabei handelt es sich um ein Gerät, das Herdplatten mit Thermo- und Infrarotsensoren überwacht und den Herd automatisch abschaltet, bevor ein Brand entsteht. Wenn man also einmal das Essen auf dem Herd vergisst, greift der Herdwächter ein und schaltet die Stromzufuhr zum Herd automatisch ab. Solche Geräte kann man vom Elektriker einbauen lassen.
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