Bei Gewerbeimmobilien ist es üblich: die verwendeten Rauchmelder werden über das Stromkabel an das normale Stromnetz angeschlossen. In deutschen Privathaushalten kommen überwiegend batteriebetriebene Melder zum Einsatz. Warum ist das so, was hat es für Vor- und Nachteile und welche Geräte sind für den privaten Haushalt geeignet?
Wer sich über die Angabe von 230V Netzspannung wundert: im Rahmen der europäischen Harmonisierung wurde festgelegt, dass in ganz Europa einheitlich 230V aus der Steckdose kommen sollen. Vielen ist zwar immer noch die Zahl von 220V im Kopf, aber das hat sich mittlerweile geändert.
Warum Rauchmelder an den Hausstrom anschließen?
Eine berechtigte Frage. Schließlich entstehen beim Anschluß der Melder an den Hausstrom zusätzliche Kosten. Entweder, weil bei einem Bestandsbau neue Kabel gelegt werden müssen oder aber bei einem Neubau zusätzliche Stromleitungen mit eingeplant werden müssen.
Im Gegenzug dazu können batteriebetriebene Melder völlig unabhängig von den baulichen Gegebenheiten installiert werden:
- bohren & anschließend anschrauben
- ankleben
- Magnetbefestigung
Zudem verfügen viele Melder über Li-Ion-Batterien mit einer Laufzeit von bis zu 10-12 Jahren. Die Laufzeit anderer Rauchmelder mit selbst nachrüstbaren Batterien oder Akkus variiert (siehe dazu auch unsere Beispielrechnung für den Kauf eines Rauchmelders).
Vorteile der 230V Rauchmelder
In Gewerbeimmobilien, z.B. Lagerhallen, bietet sich die Planung fest angeschlossener Melder an, da hier komplette Brandmeldeanlagen geplant sind, die zusätzlich ferngewartet und mit einer Feuerwehraufschaltung verbunden sein können.
Im privaten Haushalt ist der wesentliche Vorteil die "doppelte"Absicherung: zum einen wird die Stromversorgung über das normale Stromnetz sichergestellt. Zum anderen übernimmt die fest oder wechselbare Batterie die Stromversorgung, sollte es zu einem Stromausfall kommen. Dieser Vorteil relativiert sich unter den Gesichtspunkten, dass
- sich die integrierte Batterie auch ohne Beanspruchung selbst entlädt und im Falle von wechselbaren Batterien diese auch regelmäßig getauscht werden müssen,
- zahlreiche Hersteller Rauchmelder mit festem Li-Ion Akku 10-12 Jahre anbieten und diese Wartungsfrei betrieben werden können und
- auch die Melder mit Anschluss ans Stromnetz nach ca. 10 Jahren gewechselt werden müssen, da Sensorik verschleißt.
Nachteile der 230V Rauchmelder
Rauchmelder mit festem Stromanschluss haben an sich keine Nachteile – sie funktionieren genauso gut wie die batteriebetriebenen. Die Nachteile sind eher auf Basis der zu erwartenden Mehrkosten zu nennen.
Aufputzleitungen wären möglich, aber gerade im privaten Wohnbereich nicht besonders schön. Für Unterputzleitungen müssten die Schlenze in die Wände getrieben und anschließend wie verputzt und ggf. tapeziert oder gestrichen werden.
Dieser Mehraufwand scheint im privaten Bereich unverhältnismäßig, was die geringe Verbreitung erklärt.
Welche 230V Rauchmeldermodelle gibt es?
Sollten sie sich für Rauchmelder mit Netzanschluss entscheiden können sie beruhigt sein: zahlreiche Anbieter führen Produkte mit normalem Stromanschluss. Sie haben häufig die Möglichkeit entweder mit 230V zu arbeiten oder auch nur mit einer Batterie. Sie können sie also auch später noch umentscheiden.
Folgende Modelle bieten sich für den privaten Bereich an:
- NS1216685
- 4042811184506
- Funk-Rauchmelder alu ARGUS MEG5480-1160
- Elektroinstallation
- MERTEN
- Verbindet sich mit bis zu 23 anderen Kidde-Produkten.
- Mit einzelner Hush/Reset-Taste.
- Laute 85 dB Sirene.
- Lieferung mit Montagematerial.
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- 230 V Netz-Anschluss
- Pausetaste bei Fehlalarm
- Erfassungsbereich 20 - 40 m²
- 90 dB Alarmsignal
- Verbindung zu anderen Rauchmeldern möglich (bis max. 12 im Stromnetz)
Haben sie Erfahrungen mit Stromnetzbetriebenen Rauchmeldern? Welche Rauchmelder verwenden sie und sind sie zufrieden? Hinterlassen sie uns einen Kommentar!